Finanzplanung für Mittelstand

So erfolgt die Liquiditäts- und Finanzplanung in kleinen Unternehmen

Eine gute Liquiditäts– und Finanzplanung ist für kleine Unternehmen sehr wichtig, da sie oftmals nicht die Möglichkeiten am Finanzmarkt mit Krediten haben, wie zum Beispiel große Unternehmen.

Diese Parameter sind bei der Planung wichtig

Zahlungsausfall oder eine Flaute bei den Aufträgen und schon kann man als kleines Unternehmen in Schwierigkeiten kommen. Den anders als große Unternehmen kann man in solchen Phasen, in der Regel nicht einfach die Zeit mit einem Kredit überbrücken. Und auch andere Möglichkeiten, wie zum Beispiel Kurzarbeit oder sogar die Entlassung von Mitarbeitern sind nur bedingt möglich. Damit es soweit nicht kommt, ist die Liquiditäts- und Finanzplanung das A und O von einem kleinen Unternehmen.

Als kleines Unternehmen braucht man stets eine Übersicht zu:

  • allen Einnahmen
  • allen Ausgaben
  • offenen Rechnungen von Kunden
  • Aufträgen

Anhand dieser Parameter kann man immer früh erkennen, wie es um das Unternehmen steht. Zeichnen sich mögliche Schwierigkeiten ab, zum Beispiel ein Wegfall von Aufträgen, so kann man durch eine Reduzierung bei den Ausgaben entsprechend darauf reagieren. Auch kann man anhand der Ausgaben erkennen, ob und in welchem Umfang Ausgaben getätigt wurden und ob Schulden vorhanden sind. Gerade Schulden wie Kredite sollte man immer möglichst vermeiden, da sie je nach Finanzierung nicht nur Kapital binden, sondern auch mit Mehrkosten verbunden sind. Zudem bindet es auch Kapital, wenn die Auftragslage nicht so gut ist und der Umsatz und Gewinn sinken.

Geschäftskonto im Auge behalten

Besonders wichtig ist es außerdem in regelmäßigen Abständen die Zu- und Abgänge im Geschäftskonto zu beobachten. Sollte man irgendwelche Unregelmäßigkeiten feststellen oder nicht geplante Ausgaben oder Abbuchungen in den Umsätzen sehen, dann ist ein sofortiges Handel angesagt. Außerdem empfiehlt es sich bei Transaktionen über größere Summen die Benachtichtigungsfunktion „Pushnachrichten“ einzurichten. Bei modernen Businesskonten ist diese Funktion sehr einfach zu aktivieren bzw. ist bereits standardmäßig aktiviert. Falls diese Funktion in der Benutzerobefläche des Kontos nicht zu finden ist, dann empfiehlt es sich an den Kundenservice der Bank zu wenden.

Der Markt an Businesskonten für den Mittelstand ist mittlerweile sehr groß und vielfältig. Allerdings passt nicht jedes Angebot an das eigene Geschäft und die Konten müssen vorher unbedingt gut verglichen werden. So ist es wichtig, dass die Must-Have Funktionen und die eigenen Anforderungen an das Konto abgedeckt sind. Auch die Gebühren und Zusatzkosten spielen eine große Rolle. Sollte man z.B. viele Buchungen erwarten, so müssen die Buchungen möglichst gebührenfrei frei oder in einer größeren Flat inklusive sein. Die meisten Direktbanken und Fintechs, die gerade im Trend sind, bieten sogenannte kostenlose Geschäftskonten. Bei solchen Konten wird auch keine monatliche Kontoführungsgebühr erhoben, es können aber trotzdem weitere Kosten und Gebühren anfallen (z.B. für Buchungen, Gebühren für die Kreditkarten, Einrichtungsgebühr, Jahresgebühr usw.). Daher empfiehlt es sich auch den klassischen FIlialbanken vor Ort zu erkundigen, ob diese ein gutes Angebot haben. Denn eine Filialbank mit einem persönlichen Ansprechpartner sollte man nicht unterschätzen und kann für ein mittelständischen Unternehmen von großen Vorteil sein.

Möglichkeiten der Liquiditäts- und Finanzplanung

Natürlich stellt sich dann im Rahmen der Liquiditäts- und Finanzplanung immer die Frage, wie kann man darauf reagieren? Die Möglichkeiten sind vielfältig, zum Beispiel in dem man Investitionen verschiebt, sofern sie nicht unbedingt notwendig sein. Offene Rechnungen von Kunden intensiv eintreibt oder Möglichkeiten wie Kurzarbeit nutzt. Natürlich eignen sich die oben genannten Instrumente aber auch dazu, seine Abläufe im Unternehmen entsprechend zu optimieren.

Anhand der Übersicht zu Aufträgen kann man zum Beispiel in einem Produktionsbetrieb genau planen, was man braucht, ohne das es zu einer teuren Lagerung oder einer Überproduktion kommt. Beides kann nämlich ziemlich teuer sein und letztlich sich negativ auf den Umsatz und Gewinn und damit auf die Liquidität auswirken. Wie man daran erkennen gibt es verschiedene Möglichkeiten in der Liquiditäts- und Finanzplanung, aber auch Vorteile wie:

  1. Vollständiger Überblick zur Finanzsituation
  2. Frühzeitiges Erkennen von Schwierigkeiten

Video 1: So erstellst du einen Finanzplan

Video 2: Anleitung zu Erstellung einer Finanzplanung für Existenzgründer

Produktionshalle

Förderungen für den Mittelstand in Deutschland

Der Mittelstand in Deutschland mit seinen vielfältigen Branchen ist das Herz unserer Wirtschaft. Damit der Mittelstand erhalten bleibt, wettbewerbsfähig ist und auch wachsen kann, gibt es vielfältige Förderprogramme.

 

Aktuelle Förderprogramme

Die Bandbreite an Förderungen für den Mittelstand ist groß. Sie beginnen schon bei der Gründung, wo es je nach Einzelfall verschiedene Förderprogramme von Gründerzuschuss bis hin zum Gründerkredit gibt. Diese Förderungen unterscheiden sich. Ein Gründerzuschuss wird zum Beispiel Arbeitslosen gewährt, wenn sie den Schritt in die Selbstständigkeit gehen. Ein Gründerkredit oder Startgeld, richtet sich an Kleinunternehmen die gegründet werden sollen. Zudem gibt es noch Förderprogramme mit Wagniskapital, das sich gerade für StartUps sehr gut eignet. Aber auch für bestehende Unternehmen im Mittelstand, gibt es vielfältige Förderprogramme wie:

  1. für die Forschung
  2. für die Digitalisierung vom Unternehmen
  3. für den Umweltschutz
  4. Unternehmerkredit für mehr Wachstum vom Unternehmen

und viele weitere.

 

Unterschiedliche Fördertöpfe

Grundsätzlich muss man im Zusammenhang mit Förderprogrammen für den Mittelstand wissen, die Fördertöpfe sind sehr verschieden. So gibt es Förderprogramme-

  • von der Europäischen Union
  • vom Bund
  • in den jeweiligen Bundesländern über die Landesbanken
  • teilweise auch in den Kommunen.

Sie werden zu einem bestimmten Zweck gewährt, zum Beispiel für die Digitalisierung oder für die Forschung. Die Voraussetzungen für den Erhalt von Förderungen ist hierbei ebenfalls sehr unterschiedlich. Gleiches gilt auch für die Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel die Höhe der möglichen Förderung. Wer sich daher als Unternehmen für ein Förderprogramm interessiert, der sollte sich genau informieren, was für Möglichkeiten es gibt. Mit Förderprogrammen kann man nicht nur den Start mit einem Unternehmen erleichtern, sondern auch verschiedene Prozesse unterstützen. Dadurch hat man je nach Förderung Wachstum und spart hierbei beim Eigenkapital.

Milliarden Euro für die Innovationsförderung – Trotzdem bleibt der Mittelstand auf der Strecke

Die Summen, welche für die Förderung innovativer Forschung und Möglichkeiten ausgegeben werden sind enorm. Mehr als fünf Milliarden Euro sollen laut dem Handelsblatt allein für den Digitalpakt Schule ausgegeben worden sein. Dennoch bleiben vor allem mittelständische Unternehmen bei Förderungsgeldern auf der Strecke, denn im Vergleich zu großen Unternehmen und Digitalisierungsprojekten bekommen diese nur eine geringe Summe an Fördergeldern: 200 Millionen Euro sind jährlich geplant.

Die Situation des innovativen Mittelstands

Oftmals schaffen es mittelständische Unternehmen nicht eigene innovative Forschung zu finanzieren, da einzelne Unternehmen keine finanzielle Unterstützung von der Politik erhalten. Deshalb gibt es große Zusammenschlüsse wie die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen , welche wiederum Innitiativen wie die Industrielle Gemeinschaftsforschung stiftet. Nur so ist es dem Mittelstand möglich Innovationsforschung zu betreiben. Trotz alldem ist es nicht selten, dass Unternehmen zusätzlich selbst auch noch zahlen müssen um eigene Programme zu finanzieren. Erkenntnisse aus der Forschung kommen zudem immer einer ganzen Branche zugute, da Forschungsprogramme nur durch den Zusammenschluss ganzer Branchen möglich ist.

Verschwendetes Potenzial – Warum die Politik etwas ändern muss

Durch die Fokussierung der Politik auf große Unternehmen und Digitalisierungsprojekte wird ein breites und riesiges Potenzial der deutschen Wirtschaft nicht ausgeschöpft, sondern regelrecht verschwendet. Neben der Digitalisierung und den Technologien großer Unternehmen ist das Spektrum an Möglichkeiten in der Technologie viel größer. Es scheint fast, als wäre die Politik beim Thema Innovation doch etwas einfältig. Man nehme das Beispiel der Burj Khalifa, auf welches auch schon das Handelsblatt hingewiesen hat. Das Gebäude ist auf stämmigen Pfählen mit Maschinen der bayrischen Firma „Bauer Maschinen GmbH“ gebaut worden. Dem Mittelständischen Unternehmen war es jedoch nur durch Gemeinschaftsforschung möglich ihre Maschinen für das befestigen der Pfähle im widerspenstigen Wüstenboden zu optimieren.

Die dortige Bauer Maschinen GmbH ist Weltmarktführer, ermöglicht durch staatliche Förderung in Form von Innovationsgeldern. Damit ist Bauer Maschinen GmbH wohl das beste Beispiel eines weltmarktführenden Potenzials, welches womöglich ohne der aus der Not entstandenden Gemeinschaftsforschung, verschwendet worden wäre.

Die Herausforderungen des Mittelstands in Deutschland

Seit einigen Jahren hat der Begriff „Digitalisierung“ in vielen Unternehmen eine große Rolle gespielt. Die meisten Konzerne und Global Player haben die Digitalisierung erfolgreich umgesetzt. Anders sieht die Situation bei dem Mittelstand in Deutschland aus. In fast allen Branchen steht der Mittelstand in Deutschland vor großen umsetzungsschwierigkeiten innerhalb der Digitalisierung. Insbesondere die Datenerfassung ist von diesem Problem betroffen. Doch auch die Globalisierung und der Fachkräftemangel bringen Herausforderungen für den Mittelstand mit sich.

Digitalisierung als Herausfordeurng

Im Mittelstand existieren einige Herausforderungen, welche eine problemlose Umsetzung der Digitalisierung ermöglichen
Mittelständler sehen die folgende Gründe und Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung:

  • Die Digitalisierung wird nicht als Chance, sondern vielmehr als Hindernis wahrgenommen.
  • Den Betrieben fehlt neben dem Tagesgeschäft die Zeit für die Umsetzung der Digitalisierung.
  • Für das Projekt Digitalisierung fehlen den einzelnen Unternehmen die finanziellen Mitteln.
  • Die Digitalisierung überfordert die Mitarbeiter und den Geschäftsführer der einzelnen Unternehmen.

Globalisierung als Herausforderung

Durch die Globalisierung steigt der Wettbewerbsdruck den Mittelstand. Die Folge hiervon sind verkürzte Innovationszyklen und nicht anwendbare Strategien. Die Lösungen für dieses Problem sind:

  1. Ein Gleichgewicht aus kurzzeitigen Zielen und eine langfristige und zugleich nachhaltige Planung.
  2. Mehr Flexibilität in die Prozesse einplanen und auf Trends frühzeitig reagieren.

Fachkräftemangel als Herausforderung

Durch den demografischen Wandel in Deutschland weist sich ein Mangel an spezialisierten Fachkräftemangel dar. Insbesondere der Fachkräftemangel ist hiervon betroffen. Um diesem Problem entgegenzuwirken, müssen die Unternehmen Weiterbildungen und Qualifizierungsmaßnahmen für Ihre Mitarbeiter anbieten. Des Weiteren werden strategische Konzepte für die Zukunft benötigt. Hierfür ist eine Investition in die Unternehmenskultur notwendig.

Die Digitalisierung, Globalisierung und der Fachkräftemangel bringen Probleme für den Mittelstand mit sich. Lösungen bringen geeignete Strategien und langfristige und innovative Prozesse mit sich. Auch die geeignete Software spielt große Rolle.

Aktuelle Zahlen und Ausblick zum Mittelstand in Deutschland

Wenn die Rede vom Mittelstand im Zusammenhang mit Unternehmen die Rede ist, so handelt es sich hier um den Wirtschafts- und Beschäftigungsmotor in Deutschland. Doch in welchem Umfang der Mittelstand bei uns ausgeprägt ist und wie die aktuelle Entwicklung ist, dazu ist oftmals wenig bekannt.

Zahlen zum deutschen Mittelstand

Um erkennen zu können, wie wichtig der Mittelstand in Deutschland ist, muss man die nachfolgenden Zahlen kennen:

  1. Rund 3.6 Millionen Unternehmen zählen zum Mittelstand
  2. 2700 Unternehmen sind Weltmarktführer
  3. Über 80 Prozent der Ausbildungsplätze entstehen da
  4. Ca. 60 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten
  5. Für rund 80 Prozent Exporte verantwortlich

Wobei an dieser Stelle erwähnen muss, die Definition vom Mittelstand ist unterschiedlich. So gibt es von der Europäischen Union im Vergleich zur Bundesregierung, abweichende Zahlen, aufgrund einer unterschiedlichen Definition.

Diese Maßnahmen sollen dem Mittelstand helfen

Natürlich ist eine große Herausforderung, diesen starken Mittelstand zu erhalten. Gerade auch weil er im Vergleich zu vielen anderen Ländern, sehr robust und vielfältig ist. So haben wir nicht nur einen ausgeprägten Dienstleistungssektor, sondern auch noch eine umfangreiche Industrie. Um diese Bereiche zu schützen, gibt es eine Vielzahl von Maßnahmen. So zum Beispiel:

  • deutsche Industrie-Strategie
  • Entlastung bei der Bürokratie
  • Wagniskapital für StartUps

Gerade mit der deutschen Industrie Strategie sollen zum einen deutsche Unternehmen vor Aufkäufen aus dem Ausland geschützt werden. So soll verhindert werden, dass deutsches Know how ins Ausland wandert. Zudem möchte die Bundesregierung mit ihrer Industrie Strategie auch Bereiche besonders fördern, in denen es Defizite gibt. Das gilt zum Beispiel gerade in den Bereichen Digitialisierung. Mit Entlastungsmaßnahmen, wie zum Beispiel Wegfall von Dokumentationspflichten soll zudem eine Entlastung erzielt werden, die gerade das Gründen von Unternehmen attraktiv machen soll. Damit sich auch in Deutschland eine StartUps mit modernen Produkten entwickeln kann, gibt neue und höhere Förderprogramme mit Wagniskapital, unter anderem über die KfW Bank. Durch diese Maßnahmen, gerade auch im Hinblick auf die Digitalisierung, soll der deutsche Mittelstand auch für die nächsten Jahrzehnte fit gemacht werden in Deutschland.